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Deloitte-Studie: Nun sag, wie hast du´s mit der bAV?

Arbeitnehmer haben verschiedene Wünsche und Anforderungen an die bAV. Das Beratungsunternehmen Deloitte ging ihnen in einer repräsentativen Umfrage auf den Grund.

Bild von Per Protoschill
Per Protoschill, Die Stuttgarter
21.07.2017
Deloitte-Studie: Nun sag, wie hast du´s mit der bAV?
© Billion Photos | Shutterstock

Arbeitnehmer haben verschiedene Wünsche und Anforderungen an die bAV. Das Beratungsunternehmen Deloitte ging ihnen in einer repräsentativen Umfrage auf den Grund.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit können im Alltag Welten liegen. Ganz so schlimm verhält es sich bei den bAV-Erwartungen von Arbeitnehmern in Deutschland zwar nicht, dennoch gibt es gehörigen Optimierungsbedarf in Fragen der Kommunikation und Ausgestaltung. Zu diesem Schluss kommt die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft, die in einer repräsentativen Studie 1.000 Arbeitnehmer zur betrieblichen Altersversorgung befragte. „bAV zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ will damit Ansätze und Hilfestellung für Arbeitgeber und bestenfalls Politik geben, wie und an welcher Stelle Verbesserung der bAV-Situation wirkungsvoll wären. Aber auch Vermittler können aus den Ergebnissen einige interessante Quintessenzen für Ihre Beratung ziehen.

Nur 11 Prozent sind mit dem Arbeitgeber-Anteil zufrieden

Die Studie wirft unter anderem die Frage auf, ob arbeitgeberfinanzierte Vorsorge automatisch zu zufriedenen Mitarbeitern führt. „Jein“ wäre hier noch die optimistische Auslegung der Antwort. Nur 11 Prozent gaben an, mit der Höhe der arbeitgeberfinanzierten bAV zufrieden zu sein. 63 % finden, sie sollten mehr bekommen. 

Insgesamt profitiert auch nur eine Minderheit von Arbeitgeberleistungen (40 % der Befragten). Die Studienautoren bedauern dies, denn diese Leistung könne eine zentrale Rolle sowohl bei der Alterssicherung als auch bei der Positionierung der Unternehmen als fürsorglicher und attraktiver Arbeitgeber spielen. Stichwort: Fachkräftemangel und Mitarbeiterbindung. Bei einem Jobwechsel ist ein bAV-Angebot des neuen Arbeitgebers für sage und schreibe 92 % der Befragten bis unter 45 Jahren zumindest wichtig. Es sei bedauerlich, dass die Arbeitgeberleistung bislang scheinbar ins Leere laufe. 

Mitarbeiterinnen werden seltener versorgt

Bedenklich fanden die Autoren auch, dass 8 % weniger Frauen eine vom Arbeitgeber finanziert bAV erhalten. Sie befürchten, dass sich zusätzlich „pay gap“ (Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen) auch eine „benefit gap“ zeigt. Mit Blick auf das Altersarmutsrisiko von Frauen ist das ernsthaft bedenklich, da Frauen meist weniger verdienen und zusätzlich durch Erziehungszeiten, Teilzeitmodelle und Pflege von Angehörigen weniger Rentenpunkte sammeln (können).

Vermittler können mit spannenden Anreizen punkten

Vermittler, die ihre Firmenkunden von der Wichtigkeit des Arbeitgeberbeitrags überzeugen wollen, sollten auch gleichzeitig Lösungen präsentieren können. Vielen Arbeitgeber ist zum Beispiel wichtig, dass die Kosten für das Unternehmen nicht steigen dürfen. Dafür kann zum Beispiel bei Entgeltumwandlung die Ersparnis aus Lohnsteuer und Sozialversicherung genutzt werden, die den bAV-Beitrag für Arbeitnehmer um rund 20 % erhöhen kann – ohne Mehraufwand. Ein anderer, attraktiver Weg, der zu oft stiefmütterlich behandelt oder schlichtweg nicht gekannt wird: vermögenswirksame Leistungen. Unternehmen, die diese auszahlen, können ihren Mitarbeitern anbieten, die vermögenswirksamen Leistungen in die bAV fließen zu lassen. Mit diesem Dreiklang – Entgeltumwandlung, Arbeitgeberzuschuss aus gesparten Sozialversicherungsbeiträgen und vermögenswirksamen Leistungen – kommt bei einem kleinen Nettoaufwand des Angestellten ein ordentlicher Vorsorgebeitrag zusammen.

Übrigens: Die Stuttgarter bAV-Lösung basiert auf diesem Modell und stellt Vermittlern hilfreiche Rechenbeispiele zur Verfügung.

Gretchenfrage an den Arbeitnehmer: Nun sag, wie hast du`s mit der bAV?

Auch die beste bAV-Gestaltung wird scheitern, wenn sie nicht den Wünschen und Erwartungen der Arbeitnehmer entspricht. Deloitte fragte unter anderem deshalb, unabhängig von allen Vorgaben, wie eine Wunsch-bAV wohl aussehen sollte. Überraschenderweise waren mit 45 % den meisten Befragten zeitlich flexible Einzahlvarianten am wichtigsten. Gefolgt von verschiedenen Auszahlungsmöglichkeiten und unbegrenzter Einzahlungsmöglichkeit. 

Auch wenn die Studie wenig konkrete Vertriebsansätze liefert, so sind die Ergebnisse der Befragung für Vermittler in jedem Fall interessant. Denn wer seine Zielgruppe kennt und Lösungen für Erwartungen liefert, wird erfolgreich im bAV-Geschäft sein.

Bild von Per Protoschill

Beitrag von:

Per Protoschill

Geschäftsführer der Stuttgarter Vorsorge-Management GmbH und Leitung Vertriebsunterstützung bAV

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