Wie viel man in Deutschland für seine Altersvorsorge beiseitelegen muss, um den Lebensstandard zu halten, hängt stark vom jeweiligen Wohnort ab. Vor allem Menschen aus wirtschaftsstarken Regionen sind beim Sparen besonders gefordert.
Wer in Deutschland in wirtschaftsstarken Regionen zu Hause ist, muss deutlich mehr für seine Altersvorsorge sparen als Menschen, die in eher wirtschaftsschwachen Regionen beheimatet sind. Zu diesem Schluss kommt eine Prognos-Studie im Auftrag des GDV.
Vor allem in Hamburg sind die Menschen in der Pflicht, selbst für das Alter vorzusorgen, sofern sie sich im Alter nicht merklich einschränken wollen: So muss laut Studie ein 40-Jähriger dort durchschnittlich 5,8 % seines Einkommens zur Seite legen, um im Alter ausreichend abgesichert zu sein. Auch in Stuttgart und München ist die Spar-Belastungsquote (jeweils 5,7 %) vergleichsweise hoch.
Boomregionen haben höhere Lebenserhaltungskosten
Deutlich weniger sparen müssen dagegen die Bewohner des westfälischen Hagen: Hier belaufen sich die Sparbeiträge eines 40-Jährigen auf 3,3 % seines Einkommens bis zum Rentenbeginn. Auch in Wilhelmshaven und Gelsenkirchen ist die Spar-Belastungsquote mit jeweils 3,4 % des Einkommens vergleichsweise gering. Im Bundesschnitt müssen Sparer 4,3 % ihres Einkommens zur Seite legen, um im Alter finanziell abgesichert zu sein.
Auf den ersten Blick erscheint der höhere Sparbedarf für Menschen mit durchschnittlich höherem Einkommen seltsam. Die Erklärung liegt jedoch auf der Hand: „Menschen in wirtschaftsstarken Regionen verdienen zwar mehr und haben höhere Renten. Um aber ihren Lebensstandard im Alter sichern zu können, müssen sie schon in absoluten Beträgen mehr sparen als Bewohner in ländlichen Regionen“ lautet eine Erklärung in der Studie. Hinzu kämen höhere Lebenserhaltungskosten in den Boomregionen.
Gesetzliche Rente reicht nirgends aus
Die Studienergebnisse sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine eigene Altersvorsorge bundesweit unerlässlich ist. „In keiner Region reicht die gesetzliche Rente aus“, betont GDV-Geschäftsführer Peter Schwark. Zum frühzeitigen Sparen sei deshalb dringend geraten, um die Spar-Belastungsquote niedrig zu halten.