Das Thema Klimaschutz beschäftigt derzeit Erwachsene und Kinder zugleich. Die Stuttgarter stellt sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und setzt bei der Altersvorsorge auf Nachhaltigkeit.
bAVheute: Welchen Stellenwert hat das Thema Nachhaltigkeit bei der Stuttgarter?
Per Protoschill: Einen hohen Stellenwert. Die Stuttgarter ist als Versicherungsverein geprägt vom Gedanken der Gegenseitigkeit. In unserem Kerngeschäft dreht sich alles um die existenzielle Versorgung von Menschen. Damit übernehmen wir eine hohe gesellschaftliche Verantwortung. Deswegen handeln wir mit Weitsicht und setzen konsequent auf Nachhaltigkeit. Das bedeutet, dass Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft in den Unternehmenszielen der Stuttgarter fest verankert sind.
bAVheute: Was heißt das konkret?
Per Protoschill: Konkret sieht man das in mehreren Bereichen: zum Beispiel beim Engagement für soziale Projekte in Stuttgart und Umgebung, der gelebten Verantwortung als Arbeitgeber gegenüber den Mitarbeitern oder der intelligenten Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Papier oder Strom. Und natürlich auch im Produktangebot. Denn mit unserer GrüneRente haben wir eine Altersvorsorge für alle, denen wichtig, dass Geld umwelt- und sozialverträglich investiert wird.
bAVheute: Ab wann gilt ein Investment bei der GrüneRente als nachhaltig?
Per Protoschill: Die GrüneRente steht für eine Kapitalanlage, die ökologische, soziale und ethische Kriterien berücksichtigt. Das heißt Investments sollen unsere Umwelt positiv beeinflussen (ökologisch), die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Gemeinschaft bewahren und fördern (sozial) oder Werten folgen, die der Allgemeinheit dienen (ethisch). Alles was mit diesen Wertevorstellungen deutlich in Konflikt steht, passt nicht zu unserem Verständnis von „Nachhaltigkeit“.
bAVheute: Wie funktioniert die GrüneRente konkret?
Per Protoschill: Das Prinzip der GrüneRente ist einfach: Bei klassischen Rentenversicherungen sichert Die Stuttgarter ihren Kunden zu, mindestens in Höhe des Sparanteils der eingezahlten Beiträge in nachhaltige Projekte und Kapitalanlagen zu investieren. Die Stuttgarter legt diese zum Beispiel in Windkraft und Solarenergie an oder finanziert sozial genutzte Immobilien und Projekte wie Senioreneinrichtungen. Bei fondsorientierten Produkten wird zudem ein grüner Wertsicherungsfonds bzw. zahlreiche freie Fonds angeboten.
bAVheute: Wie kommt Die Stuttgarter zu ihren Bewertungen, ob ein Investment nachhaltig ist oder nicht?
Per Protoschill: Bei der Bewertung von Investments lässt sich die Stuttgarter unterstützen. Das Institut für nachhaltiges, ethisches Finanzwesen, kurz INAF e.V., prüft die Nachhaltigkeit konkreter sozialer und ökologischer Anlageprojekte für das Sicherungsvermögen der Stuttgarter und sichert so die Qualität der Projektauswahl. In diesem Zusammenhang erstellt Die Stuttgarter einen jährlichen Anlagebericht.
bAVheute: Welche Investments sind demnach ausgeschlossen?
Per Protoschill: Es gibt klare Negativkriterien. Dazu zählen z.B. Anlagen, die gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen, Hersteller und Vertreiber von Streumunition und Unternehmen, bei denen es zu Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen oder Kinderarbeit kommt.
Wir verlangen von allen unseren Partnern im Bereich der Kapitalanlagegesellschaften die Einhaltung von Mindeststandards. So haben wir beispielsweise ausnahmslos die Ächtung von Streumunition vereinbart oder auf renditestarke Kapitalanlagen verzichtet, die deutlich im Konflikt zu unseren eigenen ethischen Vorstellungen stehen.
bAVheute: Nachhaltigkeit ist kein geschützter Begriff. Wie kann der Kunde überprüfen, dass er mit der GrüneRente auch ein gutes Gewissen haben kann?
Per Protoschill: Unsere Kunden und Geschäftspartner können einfach und transparent in unserem jährlichen Anlagebericht überprüfen, in welche konkreten, nachhaltigen Projekte Die Stuttgarter investiert und in welchem Umfang. Zudem zeigt der Bericht wie sich die das Produkt GrüneRente insgesamt entwickelt. Bei den Produkten, die als GrüneRente möglich sind, wird inzwischen mehr als jeder zehnte Vertrag als GrüneRente abgeschlossen. Insgesamt hat die Stuttgarter dadurch bereits ein Kapital von über 58 Millionen Euro gebildet und bereits über 258 € Millionen in nachhaltige Anlagen investiert.
Werden nachhaltige Fonds gewählt, sind die nachhaltigen Anlageziele bzw. die Anlagepolitik des Fonds in den Verkaufsprospekten der Fondsgesellschaften beschrieben. Sie sind dann auch für die Einhaltung dieser Grundsätze verantwortlich.
bAVheute: Muss sich der Kunde letztlich zwischen gutem Gewissen und Rendite entscheiden oder ist beides miteinander vereinbar?
Per Protoschill: Nein, der Kunde muss sich nicht entscheiden. Viele Kunden fragen heute schon gezielt nach Anlagen, die Nachhaltigkeit und verlässliche Renditen vereinen. Und diese Fragen werden vermutlich in Zukunft weiter zunehmen.
Für uns ist nachhaltiges Handeln die Grundlage für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Die Erzielung von attraktiven Renditen und die Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und ethischen Werten sind aus unserer Sicht gut miteinander vereinbar. Mehr zur GrüneRente finden alle Geschäftspartner unter www.gruenerente.stuttgarter.de