Viele Haushalte suchen Einsparpotenziale, um der aktuellen Inflation zu begegnen. Verträge zur Altersvorsorge spielen erfreulicherweise dabei selten eine Rolle, die Bedeutung von Dynamisierungen steigt.
Inflation und verteuerte Waren des täglichen Lebens stellen Menschen auch in 2023 weiterhin vor Herausforderungen. Vor allem dadurch, dass ihre Löhne und Gehälter erst nachgelagert steigen, spüren sie den Kaufkraftverlust mehr denn je. Laut aktueller Umfrage des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) rechnen 84,1 % der ca. 2.000 Befragten damit, dass die hohe Inflation über mehrere Jahre anhalten wird, und drei Viertel (76,2 %) meinen, dass sie sich deshalb erheblich einschränken müssen. Fast 80 Prozent sind sogar besorgt um ihre Rente (79,5 %).
Wichtige Rolle der Altersvorsorge scheint bewusst
Um die Differenz zwischen Lohnsteigerungen und Inflation zu kompensieren, werden Einsparpotenziale gesucht. Laut DIVA-Umfrage priorisieren die Menschen dabei: Energieverbrauch durch weniger Heizen, Autofahren und unnötige Stromfresser (56,4 %), Ausgaben für Kleidung (52,8 %) oder für Kultur, Sport und Freizeit (48,5 %). Auch Positionen wie Autokauf, Urlaub, Abos oder der tägliche Konsum ziehen fast jeweils die Hälfte der Befragten in Betracht.
Eine gute Nachricht, die aus der Umfrage hervorgeht: Einschränkungen bei der privaten Altersvorsorge sind mit 20,5 % das Schlusslicht, wenn es um mögliche Einsparungen geht. Für 38,1 % kommt dies sogar nur als allerletzte Option in Frage. Diese Einstellung dürfen sich auch Vermittler ein stückweit auf die Fahnen schreiben. Anscheinend ist es ihnen in der Vergangenheit sehr gut gelungen, die Bedeutung von zusätzlicher Altersvorsorge (betrieblich und privat) so herauszustellen, dass die Menschen sie nicht unbedacht wieder aufgeben. „Zurecht“, kommentiert auch Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, „denn wer, anstatt zu sparen seine private Altersvorsorge plündert, schafft sich für das Alter ein noch viel größeres Problem.“
Dynamik in Verträgen fast „Pflicht“
Um den Kaufkraftverlust zu verhindern, sollte die Dynamik in der Beratung stärker in den Vordergrund. Kleine Steigerungen der Sparbeiträge sind über langfristig steigende Löhne finanzierbar und sichern die Kaufkraft späterer Renten. Da laut DIVA-Umfrage mehr als 8 von 10 Menschen von einer hohen Inflation in den kommenden Jahren ausgehen, dürfte die Bereitschaft zu einer Dynamisierung der Altersvorsorgebeiträge – zum Beispiel in einer Direktversicherung innerhalb der bAV – hoch sein.