Viele Rentner gehen weiterhin einer Beschäftigung nach. Vor allem Frauen sind dabei auf dieses Einkommen angewiesen.
Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab, dass jeder vierte Rentner in Deutschland in den ersten drei Jahren seiner Rente weiterarbeitet. 31 Prozent der Frauen und 28 Prozent der Männer gaben dies an.
Die Gründe dafür sind sehr verschieden und einkommensabhängig. Viele Menschen möchten ganz einfach weiterarbeiten. Der Studie nach steigt hier die Wahrscheinlichkeit, der Beschäftigung weiter nachzugehen, mit dem Haushaltseinkommen. So arbeiten 60 Prozent der Rentner weiter, die mindestens 2.500 Euro Altersrente zur Verfügung haben. Bei einer Rente von nur 1.000 Euro sinkt dieser Wert auf unter 30 Prozent.
Arbeiten im Alter geschieht aber hauptsächlich nicht freiwillig, sondern aufgrund einer Versorgungslücke – vor allem bei Frauen. 70 Prozent der Rentnerinnen und 53 Prozent der Rentner sind auf den Zusatzverdienst angewiesen.
Grundsicherung im Alter – Freibetrag in der bAV stärkt das Einkommen
Diese Werte könnten in Zukunft weiter steigen, wenn man eine weitere Entwicklung berücksichtigt. So gab das Statistische Bundesamt kürzlich bekannt, dass die Zahl der Bezieher von Grundsicherung im Alter im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf über 1,1 Millionen Menschen gestiegen ist.
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz geht auf beide Entwicklungen ein und stärkt die Zielgruppe der geringeren Einkommen. Zum einen schafft das Gesetz durch den monatlichen Freibetrag (208 Euro), der nicht auf eine Grundsicherung im Alter angerechnet wird, für Niedrigverdiener einen Vorsorge-Anreiz. Zusätzlich werden Arbeitgeber steuerlich gefördert (30 Prozent), wenn sie ihren Geringverdienern (bis 2.200 Euro Monatsbrutto) zwischen 20 und 40 Euro pro Monat als zusätzliche Arbeitgeberrente zur bAV zahlen.
Vermittlern gibt das BRSG damit zwei konkrete Verbesserungen für die Zielgruppe mit geringen Einkommen an die Hand.