Deutlich mehr Menschen als von der Bundesregierung kalkuliert, gehen nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente.
Die Deutsche Rentenversicherung bewilligte im vergangenen Jahr insgesamt 254.337 Anträge auf eine abschlagsfreie Altersrente nach 45 Beitragsjahren. Die steigende Tendenz nach einer frühzeitigen Rente könnte für das gesetzliche Rentensystem sehr teuer werden. Denn als die „Rente mit 63“ im Jahr 2015 eingeführt wurde, kalkulierte die Bundesregierung mit jährlich 200.000 Versicherten, die diese Option ziehen würden. Ende 2021 lag der jährliche Durchschnitt jedoch schon bei über 248.000 Versicherten pro Jahr. Insgesamt gingen auf diesem Weg bereits 1,74 Millionen Versicherte frühzeitig in Altersrente.
Eine Stärkung des gesetzlichen Rentensystems ist dieser Trend sicherlich nicht. Umso wichtiger ist es, die Säulen der privaten und betrieblichen Altersversorgung weiter zu stärken, damit das persönliche Rentenkonstrukt an Stabilität gewinnt und der Wunsch nach einem frühzeitigen Renteneinstieg nicht nur mit starken finanziellen Einschränkungen realisierbar wird.