Zusätzliche Altersvorsorge ist eng gekoppelt an die Höhe des Einkommens. Wie die Zielgruppen ticken und warum sie nichts oder zu wenig beiseitelegen (können).
Fast jeder fünfte Deutsche setzt bei der Gestaltung seiner Einkommenssituation im Alter ausschließlich auf die gesetzliche Rente, obwohl man sich bewusst ist, dass die Versorgung dann nicht ausreichen wird. Angesichts des weiter sinkenden Rentenniveaus (2020: 46,6 %) verspricht dies keine großen Freiheiten im Alter. Das ist das ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Deutschen Bank, die dafür 2.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 67 Jahren nach ihren privaten und beruflichen Altersvorsorgebemühungen befragte.
Mittlere Einkommen mit Fokus auf Konsum
Es liegt nahe, dass die Möglichkeiten zur zusätzlichen Vorsorge vor allem vom verfügbaren Einkommen abhängen. Diesen Zusammenhang bestärkt auch die Studie: Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von bis zu 1.499 Euro wird zu 44 % weder privat noch betrieblich vorgesorgt. Bei den höheren Einkommen geht dieser Wert dann deutlich zurück: 1.500 und 3.499 Euro: 17 % und bei Einkommen über 3.500 Euro sind es nur 8 %. Gerade den niedrigen Einkommen fehlt der Spielraum, bei den mittleren Einkommen überwiegt oftmals der Konsumgedanke (22 %).
Warum Geringverdiener nicht vorsorgen?
Grund | Einkommen bis 1.499 € |
Finanzieller Spielraum fehlt | 83 % |
Konsum statt Vorsorge | 6 % |
Gute Absicherung durch gesetzliche Rente | 2 % |
Corona hat Einkommenssituation weiter verschärft | 20 % |
Um das Risiko von Altersarmut zu reduzieren, zählt jeder „Vorsorge-Euro“. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen sollten die zahlreichen Fördermöglichkeiten, vor allem in der betrieblichen Altersversorgung, nutzen, um mit relativ geringen Mitteln ein zusätzliches Einkommen im Alter aufzubauen. Auf die Besonderheiten im Zusammenhang mit einer möglichen Grundrente klärt dieser Beitrag auf.