Eine reduzierte Beitragsgarantie entwickelt sich zum neuen Branchenstandard in der deutschen Lebensversicherung hin. Als logische Folge der nun seit über zehn Jahren andauernden Niedrigzinsphase mehren sich die Signale aus dem Markt, dass sich in Zukunft nur noch 90, 80 oder 60 % der eingezahlten Beiträge darstellbar sind. Eine sachgerechte Konsequenz aus den Rahmenbedingungen, die sich den deutschen Lebensversicherer bietet, meinte daher auch Dr. Guido Bader, Vorstand der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) in der erwähnten Diskussionsrunde.
„Wir fordern daher den Gesetzgeber auf, auch bei der Riesterrente und der Beitragszusage mit Mindestleistungen (BZML) auf diese 100 %-Garantie zu verzichten.“
Dr. Guido Bader
Dem pflichtete Stefan Oecking, Vorstandsmitglied Arbeitsgemeinschaft betriebliche Altersvorsorge (aba), bei und differenzierte hier nach den spezifischen Konstruktionen. „Gerade in den externen Einrichtungen wie Pensionskassen und Pensionsfonds kann einfach nur das garantiert werden, was der Kapitalmarkt auch hergibt. Und der Kapitalmarkt gibt keine 100 %ige Beitragsgarantie mehr her“, so Oecking. Wird eine Garantie aus den Kapitalerträgen finanziert, leidet die Gesamtrendite.
Chancen durch reduzierte Garantien
Das erkennen erfreulicherweise auch immer mehr Kunden. Ein Verzicht auf die 100 %-Garantie stellt keine Abkehr von Sicherheiten, sondern viel mehr eine Chance auf Rendite dar. Denn gerade in einer Welt ohne Zinsen müssen die Ertragschancen am Kapitalmarkt wahrgenommen werden, um eine Versorgungslücke im Alter überhaupt schließen zu können. Die verschiedenen Arten von Garantien und ab welcher Höhe eine Garantie sogar schädlich sein kann, erläuterten die Experten des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften.
Die Rahmenbedingungen an den Zinsmärkten werden uns noch viele Jahre begleiten. Umso wichtiger ist die Aufklärungsarbeit in der Beratung, welche Chancen in einer Altersvorsorge liegt, die mit modernen Garantiemodellen weiterhin Sicherungselemente und zugleich Ertragschancen bietet.
Die komplette Diskussion des DIA können Sie sich hier noch einmal anschauen: