Reformen an der Zinszusatzreserve (ZZR) und ein erfolgreiches Neugeschäft lassen die Lebensversicherer erwartungsfroh in die Zukunft blicken. Vor allem in der betrieblichen Altersversorgung sind die Erwartungen groß.
Die deutschen Lebensversicherer blicken optimistischer in die Zukunft. Laut einer Untersuchung der Kölner Ratingagentur Assekurata haben sich die Aussichten für die Lebensversicherer aufgehellt.
Zur Aufbesserung der Stimmung in der Branche haben unter anderem die sehr guten Solvenzquoten, ein über den Erwartungen liegendes Neugeschäft sowie die veränderte Berechnungsmethode für die Bereitstellung der Zinszusatzreserve (ZZR) gesorgt. Die sogenannte Korridormethode erlaubt es den Lebensversicherern, die ZZR über einen längeren Zeitraum aufzubauen. Dadurch müssen weniger gut verzinste Bewertungsreserven zur Finanzierung aufgelöst werden. Ein echter Vorteil auch für die Versicherten, da die laufende Ertragskraft gestärkt wird.
Seit der Einführung vor acht Jahren haben die Versicherer rund 65 Milliarden der ZZR zugeführt. Diese soll sicherstellen, dass die Lebensversicherer die Garantieversprechen aus der Vergangenheit auf lange Sicht erfüllen können.
Das bAV-Geschäft brummt
Vermittler können mit diesen positiven Vorzeichen bestehende Unsicherheiten ihrer Kunden beseitigen. Die optimistischere Stimmung in der Branche schlägt sich auch in den positiven Geschäftszahlen, vor allem im Bereich der betrieblichen Altersversorgung, nieder. So stieg im vergangenen Jahr die Zahl der bestehenden bAV-Verträge um 1,9 % auf 15,7 Millionen Verträge. Die Zahl der Direktversicherungen übersprang erstmals die Schwelle von acht Millionen Verträgen.
Die Aussichten, dass diese Entwicklung nicht nur andauert, sondern sich sogar beschleunigt, sind sehr gut. Viele Vermittler gehen davon aus, dass die Relevanz der betrieblichen Altersversorgung für das eigene Geschäft in den kommenden Jahren merklich zunimmt.
Gestützt wird diese Einschätzung auch durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz. Dieses liefert Vermittlern zahlreiche starke Argumente, ihre Kunden von der betrieblichen Altersversorgung zu überzeugen. Änderungen wie der neue Freibetrag bei der Grundsicherung oder der verpflichtende Arbeitgeberzuschuss erhöhen die Attraktivität der bAV enorm.