Laut einer Studie verlässt sich jede fünfte Frau auf den Partner als Einnahmequelle im Alter. Mit einer bAV könnten sich Frauen finanziell unabhängiger machen.
Frauen schätzen ihr Renteneinkommen eher gering ein. Einer Aon-Umfrage zufolge kalkulieren nur 27,2 % der Frauen mit einer Rente von über 2.000 Euro monatlich. Unter den Männern sind es 47,9 %. Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen hatte dazu 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Frühjahr 2020 befragt.
Deutlich mehr Frauen (32,5 %) als Männer (21,2 %) wünschen sich eine Rente in Höhe ihres aktuellen Nettoeinkommens oder sogar darüber. Das überrascht angesichts der immer noch großen Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern nicht. So hofft fast die Hälfte (47,7 %) aller Geringverdienerinnen, dass ihre Rente mindestens genauso hoch ist wie das aktuelle Einkommen.
Rollenmuster aufbrechen
Die Umfrage fragte ebenfalls ab, auf welche Einnahmequellen man im Rentenalter zurückgreifen möchte. Das Ergebnis zeigt die tendenziell hohe finanzielle Abhängigkeit von Frauen. 19,4 % hoffen auf eine Versorgung durch den Partner/Familie. Bei verheirateten Frauen lag dieser Wert bei 31,9 %. Bei zwei Kindern oder mehr liegt der Wert sogar bei 32,9 %. Das Ergebnis ist jedoch auch ein Beleg alter Rollenmuster. Neben den generellen Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen übernehmen nach wie vor überwiegend Frauen die Erziehungszeiten oder die Pflege von Angehörigen. Das wiederum liegt an den beschriebenen Gehaltsunterschieden. Ökonomisch nachvollziehbar, dass der Partner mit dem geringeren Einkommen zuhause bleibt.
Informationsdefizite beseitigen
Nur wenige Frauen haben laut Aon-Umfrage eine Vorstellung davon, wie hoch ihr Renteneinkommen einmal sein wird. Fast jede dritte Frau geht davon aus, das gewünschte Einkommen im Alter nicht zu erreichen. 14,4 % wissen zudem nicht, ob und wie sie das gewünschte Einkommen im Alter erreichen sollen. Zudem unterschätzen viele Frauen ihre Lebenserwartung, was die Vorsorge erschwert.
bAV: Geringverdiener besonders gefördert
Abhilfe kann hier eine betriebliche Altersversorgung schaffen. Diese gilt unter Frauen als Lösung mit dem besten Image. Verschiedene Maßnahmen des BRSG und der neuerlichen Erhöhung des Förderrahmens (§100 EStG) fördern vor allem Beschäftige mit niedrigeren Einkommen.