Der Frauentag jährte sich Anfang März bereits zum 100. Mal. Anlass, um auf die Versorgungssituation und die Besonderheiten in der Ansprache weiblicher Klientel noch genauer zu schauen.
Der Weltfrauentag am 8. März – für Berliner seit 2020 sogar ein eigener Feiertag – sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die restlichen 364 Tage im Jahr viel entscheidender sind, wenn es um die Themen Gleichberechtigung, Vorsorge und finanzielle Unabhängigkeit geht.
Rente bei Frauen: 711 Euro
Die traditionelle Rollenverteilung zwischen Paaren mit Kindern sorgt nach wie vor dafür, dass überwiegend Frauen ihre Karriere hintenanstellen und die Erziehungsarbeit übernehmen. In der Folge ist in Deutschland beinahe jede zweite Frau (46,8 %) in Teilzeit beschäftigt, während es nur 8 % der Männer sind. Das hat direkte Konsequenzen auf ihre Versorgung im Alter. Kein Wunder also, dass die gesetzliche Rente bei Frauen deutlich geringer ausfällt als bei Männern. Laut Zahlen der Deutschen Rentenversicherung liegt die durchschnittliche Rente bei Frauen bei gerade einmal 711 Euro – das sind 437 Euro weniger als Männern im Ruhestand durchschnittlich zur Verfügung steht (1.148 Euro).
Der Gesetzgeber hat zwar dafür gesorgt, dass z. B. Kindererziehungszeiten oder Zeiten, in denen nahe Angehörige gepflegt werden, rentenerhöhend berücksichtigt werden. Die Hauptursache, warum Frauen dennoch weniger an Rente beziehen liegt daran, dass Frauen in vielen Jobs noch immer deutlich schlechter verdienen als Männer (Gender Pay Gap). Trotz gleichem Tätigkeitsfeld und Verantwortungsbereich lässt das so jeden Monat weniger Rentenpunkte auf Versorgungskonten von Frauen fließen.
Corona bremst Bereitschaft zur Altersvorsorge
Durch diese Voraussetzungen sind Frauen bei einer zusätzlichen Altersvorsorge besonders gefordert. Doch die Unsicherheit durch die Corona-Pandemie führte dazu, dass 14 % der Frauen ihre Altersvorsorge gekürzt oder gänzlich auf Eis gelegt haben. Hier bedarf es der aktiven Ansprache von Vermittlern, damit diese Bemühungen nicht in Vergessenheit geraten und zeitnah wieder aufgenommen werden. Denn der Bedarf im Alter ist höher als viele meinen. Das ersparte Vermögen muss länger reichen als gedacht.
bAV genießt hohes Vertrauen bei Frauen
Den hohen Bedarf einer zusätzlichen Vorsorge kann vor allem die betriebliche Altersversorgung sehr gut erfüllen. „Frauen haben ein abgeklärtes, rationales Verhältnis zum Geld, verlassen sich auf sich selbst und betrachten die bAV als die Altersvorsorge mit dem besten Image“, stellte eine Studie von Aon im vergangenen Jahr erst fest. Perfekte Voraussetzungen, um die weibliche Klientel jetzt aktiv anzusprechen und ihre finanzielle Unabhängigkeit damit weiter zu stärken.
Mit der betrieblichen Altersversorgung haben Makler zudem einige Lösungen an der Hand, die nicht nur die gewünschte Flexibilität bieten (beispielsweise in Zeiten der Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen), sondern bei vielen Frauen ohnehin schon über große Wertschätzung verfügen. Die Auswirkungen, die eine falsche Einschätzung im Hinblick auf die eigenen Bedürfnisse im Alter haben kann, hat die Stuttgarter mit ihrer Aktion „Briefe an mein jüngeres Ich“ eindrucksvoll und emotional illustriert.